Time to say goodbye!
Geschrieben von: Katrin On 21. November 2012
Manch einer wird sich wundern, dass die Saison begonnen hat und ich nicht auf den Ergebnislisten auftauche. Manch einer weiß es bereits aus den Medien. Aber keine Angst, das hat diesmal endlich keine gesundheitlichen Gründe. Ich habe nach der letzten Saison beschlossen, dass ich auf die Art und Weise wie ich es in den letzten Jahren betrieben habe, mit dem Eisschnelllauf nicht weitermachen möchte. Ich hatte das Gefühl, dass ich etwas ändern muss. So stand ich vor der Wahl entweder sportlich neue Wege zu gehen oder etwas ganz anderes zu machen.
Ich habe mich für letzteres entschieden: So hab ich jetzt endlich mein Diplom in der Tasche und kann mir neue Herausforderungen im beruflichen Leben suchen. Vor mir steht eine aufregende Zeit und ich blicke dieser mit Freude entgegen. Sicher wird man mich noch das ein oder andere Mal auch in der Eishalle finden, aber mein Lebensmittelpunkt wird nun nicht mehr durch den Sport bestimmt.
Ich habe mir diese Entscheidung sicher nicht einfach gemacht, schließlich stehen die olympischen Spiele in Sotchi schon so gut wie vor der Tür. Mit gut einem halben Jahr Abstand weiß ich jedoch, dass ich mich richtig entschieden habe. Einiges fehlt mir, vor allem die netten Menschen, die mich während meiner gesamten sportlichen Laufbahn begleitet haben. Aber ich genieße mein neues Leben sehr. Ich habe jetzt viel mehr Freiheiten. So kann ich mich am Wochenende zum Beispiel auch einfach noch mal im Bett umdrehen, wenn ich noch nicht aufstehen möchte, statt zu einem Training oder Wettkampf zu gehen. Ich kann dann meine Familie sehen, wann ich es möchte, statt diese Treffen in einen sehr engen Terminplan zu pressen. Ich muss nicht mehr zu einer zu vor festgelegten Zeit an einem bestimmten Ort verweilen, weil die Anti-Doping-Vorschriften dies verlangen. Ich kann Blut spenden gehen. Ich war seitdem nicht mehr krank, verletzt, hatte keine Schmerzen mehr... Die Liste könnte ich noch weiter fortsetzen. Dennoch hatte ich eine wirklich tolle Zeit im Eisschnelllauf, die ich keinesfalls missen möchte. Aber irgendwann kommt eben der Zeitpunkt, an dem man sich einfach verändern muss.
Ich hoffe, Ihr bleibt dem Eisschnelllauf weiterhin verbunden, so wie ich es immer sein werde!
Eure